Unser sprachliches und inhaltliches Abbild der Umgebung entsteht mittels dreier, universeller Kreationsprozesse: die Generalisierung, die Tilgung und die Verzerrung. Menschen kommunizieren mit sich selbst (ihrem Bewusstsein) und untereinander (geteilte Realität) durch das Benutzen einer einheitlichen Sprache. Das Gesprochene ist dabei eine vereinfachte Version des eigentlich wahrgenommenen, inneren Erlebens. Die komplette sprachliche und vor allem inhaltlich genaue Wiedergabe dessen, was nach außen kommuniziert werden soll, bezeichnen wir als Tiefenstruktur. Durch die eben beschriebenen Gestaltungsprozesse (Generalisierung, Tilgung und Verzerrung) geschieht eine passende Verarbeitung (Transformation), die in der geäußerten verbalen Sprache, der Oberflächenstruktur, ihren Ausdruck findet.
Weil der Empfänger einer Botschaft zumeist über einen anderen Erfahrungsschatz verfügt als der Sender, kommt es bei der Rückübersetzung, der Derivation (die Oberflächenstruktur wird zur Tiefenstruktur), oft zu interpretatorischen Fehlern und Verwechslungen. In der Regel sind sich die Kommunizierenden nicht bewusst, dass ein solches Problem besteht, weil sie sich darauf verlassen, dass das Gegenüber dieselbe Sprache spricht. Erst wenn es zu Komplikationen kommt, bemerken sie, dass sie aneinander vorbeigeredet haben.
Das ursprüngliche Meta-Modell setzt sich aus einer Reihe von Gruppen der Wohlgeformtheitsverletzungen und Fragen zusammen, mit denen wir aus der Oberflächenstruktur mehr über die zugrunde liegende Tiefenstruktur erfahren können. Mit den sogenannten Meta-Modell-Fragen werden die Generalisierungen, die Tilgungen und die Verzerrungen, die von der Tiefenstruktur ausgehend die Oberflächenstruktur bestimmen, an bedeutenden Punkten bewusst und im Zweifelsfall rückgängig gemacht. Dies bringt ein Plus an inhaltlicher Sprachgenauigkeit und Klarheit und ist insbesondere für Prozesse relevant, in denen klare Kommunikation wichtig ist z. B. in der Therapie, der Mitarbeiterführung, dem Training u. v. a. m.
Möchtest du sprachliche Äußerungen deines Gegenübers mit dem Meta-Modell überprüfen, um mehr Informationen der Tiefenstruktur zu erhalten, empfiehlt es sich, den Inhalt in der folgenden Reihenfolge zu hinterfragen:
- Generalisierung
- Verzerrung
- Tilgung
Dieses Vorgehen folgert, dass die Tiefenstruktur effektiver analysiert werden kann, ohne dass zu viele, teils unnütze, Informationen hervorgeholt werden. In den nächsten drei Subkapiteln soll auf die einzelnen Klassen im Detail eingegangen werden.
Diese Begriffserklärung ist Teil unseres NLP Glossar. Klicke auf den Link, um die gesamte Liste zu sehen: