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Abwehrmechanismus

Abwehrmechanismus eine natürliche Reaktion

Der Abwehrmechanismus ist eine Definition aus der Psychoanalyse. Er beschreibt psychische Vorgänge, welche dabei helfen sollen, innere Konflikte zu kompensieren und zu bewältigen. Als Resultat wird eine konfliktfreiere, seelische Verfassung angestrebt.

Der Abwehrmechanismus der Filter im Leben

Abwehrmechanismen sind unbewusste (also oft nicht willkürlich steuerbare) vorprogrammierte psychische Reaktionen auf bestimmte Themen oder Auslöser. Hier hat das Unterbewusstsein gelernt, sehr oft auch als Schutzfunktion, auf eine gewisse Art und Weise zu reagieren. Unter gesunden Bedingungen sind sie auch nützlich, auf Dauer oder wenn sie einen gewissen Leidensdruck auslösen aber nicht zielführend oder gar unerwünscht. Unsere Abwehrmechanismen wirken somit wie Filter, die einige teilweise rational nicht verständliche Entscheidungen in unserem Leben erklären können.

Das Arbeiten als Coach

Als Coach ist es wichtig, sowohl bei dir selbst Abwehrmechanismen zu erkennen als auch beim Klienten. Denn das genau ist der Punkt, wo nachfragen wichtig ist, um blinde Flecken aufzudecken und ganz neue Möglichkeiten zu entdecken. Wenn du einen Abwehrmechanismus beobachtest, bist du, ziemlich sicher auf der richtigen Spur. Unter anderem geben dir Abwehrmechanismen wertvolle Hinweise auf den Sekundärgewinn, also, welche positive Absichten hinter ungewünschten Verhaltensweisen und Gefühlen stecken. Ein wichtiger Schritt in dem Prozess ist das Erkennen von Abwehrmechanismen. Das frühzeitige Erkennen und die richtige Reaktion darauf. Abwehrmechanismen können auch bei dir selbst passieren und immer wieder auftreten. Dabei ist es wichtig, zu lernen, diese bewusst anzunehmen, zu akzeptieren und ihnen vielleicht sogar Namen zu geben.

Zu den klassischen Abwehrmechanismen zählen:

Einige praktische Beispiele der Abwehrmechanismen

  1. Magisches Denken

Während einer bestimmten Phase unseres Lebens (zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr) ist das magische Denken ganz normal. Zum Beispiel haben wir Phantasiefreunde und glauben an Zauberer, Feen und Hexen. Später kann dieser Abwehrmechanismus aber zu einer Flucht führen, die keine rationale Grundlage mehr hat. Es kommt zum Beispiel zu übersteigerten Glücksfantasien oder dem Glauben an “magische Orte”. Kritisch wird das Ganze, wenn die rationale Perspektive fehlt und durch magische Manöver ersetzt wird. Beispiele dafür sind der Glaube an Wunderheiler, die magische Überschätzung von Personen (Gurus, Idealisierung des Partners), gewagte Börsenspekulationen oder Glücksspiel als letzte Hoffnung.

  1. Vermeidung

Bei der Vermeidung werden unwohl- oder gar angstmachende Situationen vermieden. Mit der Zeit führt dieses Verhalten dann dazu, dass das Vermeidungsverhalten generalisiert, sich also auch auf ähnliche Kontexte ausweitet. Stell dir vor, jemand der Angst vor Spinnen hat, wird vielleicht tropische Gegenden, wo es viele und gar gefährlich Spinnen gibt meiden. Mit der Zeit wird er vielleicht aber auch Angst vor dem Wald und dem Garten vor der Haustüre bekommen. Es kann dann soweit gehen, dass sich sogar eine Angst vor spinnenähnlichen Gegenständen entwickelt. Durch die Vermeidung lernt das ganze menschliche System, das eine Vermeidung gut ist und das Konfrontieren mit dem Reiz wird immer schwieriger, wobei genau das im Sinne der sanften neuen Reiz-Reaktionsverknüpfung sinnvoll wäre.

  1. Verneinung

Ein unerträglicher Sachverhalt wird emotional ausgeblendet. Die Verneinung ist die Art und Weise das Verdrängte zwar wahrzunehmen, aber ohne dabei Einsicht zu gewinnen. Ein Beispiel dafür ist folgende Situation: Der Mann, der den Autounfall hatte, kann sich an den Hergang des Geschehens wieder erinnern sagt aber: “Ich empfinde nichts!”

  1. Ungeschehen machen

Dieser Abwehrmechanismus wird besonders bei Zwängen sichtbar. Hierbei wird durch festgefahrene Rituale eine Art Strafe angewendet. Klassische Beispiele dafür sind ein Waschzwang, nach Dingen, die ich mir selbst verbiete, Nägel beißen, nachdem ich glaube, einen Fehler gemacht zu haben oder das Auszupfen von Haaren (Bart, Augen, Wimpern, etc.).

Beim Coaching ist es daher wichtig, die Abwehrmechanismen deiner Klienten zu erkennen und gemeinsam daran zu arbeiten. Neben allgemeinen Abwehrmechanismen sind es auch die individuellen, auf die du besonderen Wert legen solltest. Individuelle Abwehrmechanismen erkennst du auch durch Veränderungen der Körpersprache, die meist unbewusst passieren und wiederholt immer nur bei bestimmten eher “unangenehmen” Themen auftauchen. Spezielle Fragetechniken aus dem NLP helfen dir dabei, Abwehrmechanismen zu erkennen und an ihnen zu arbeiten.


Diese Begriffserklärung ist Teil unseres NLP Glossar. Klicke auf den Link, um die gesamte Liste zu sehen:

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