Das Lernen – oder anders ausgedrückt: individuelle Veränderungsprozesse – werden bewusst und selbstbestimmt durchgeführt, immer nach dem gleichen Prinzip. Beim Erlernen einer neuen Fähigkeit durchläufst du jedes Mal dieselben vier Phasen.
Die 4 Stufen der Kompetenz
Als Beispiel nehmen wir hier das Fahrradfahren. Erinnere dich zurück, als du als kleines Kind zum ersten Mal ein Fahrrad auf der Straße gesehen hast. Du befandest dich auf der Stufe der unbewussten Inkompetenz, wo du nicht wusstest, dass du nicht Fahrrad fahren kannst. Als du aber selbst aufsteigen musstest und ohne Stützräder fahren wolltest, bist du ziemlich sicher nicht sehr weit gekommen, ohne umzukippen. Du wusstest nun, dass du es doch noch nicht kannst – du warst bewusst inkompetent. Als du aber das nächste Fahrrad an dir vorbeizischen sahst, wusstest du: Das will ich auch können! Und nun konnte dich keiner mehr zurückhalten, bis du eines Tages wirklich von ganz allein die Balance halten konntest – dies war der Gipfel der bewussten Kompetenz. Gerade so konntest du das Gleichgewicht halten und treten gleichzeitig, obwohl du noch nervös warst. Du musstest dich auf viele Dinge gleichzeitig konzentrieren, um sicher von A nach B zu kommen. Wenn ich dir heute ein Rad zeige, wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit aufsteigen, in die Pedale treten und losfahren, ohne viel nachzudenken. Wir würden uns nebenbei unterhalten können und du müsstest dich überhaupt nicht mehr bewusst darauf konzentrieren, die Pedale gleichmäßig zu treten und den Lenker gerade zu halten. Dies ist die Stufe der unbewussten Kompetenz – dein Ziel.
Das Geheimnis: Unbewusste Kompetenz!
Übung: Schärfe deine Sinne
Was du dazu brauchst: Diese Übung kannst du allein durchführen, es ist allerdings angenehmer, jemanden dabeizuhaben, der dir gegebenenfalls hilft und auf dich aufpasst. Du benötigst einen Raum, in dem du ohne Hindernisse auf eine Wand zugehen kannst.
Was zu tun ist: Gehe mit geschossenen Augen auf eine Wand zu, verlasse dich auf all deine Sinne (außer natürlich dem Sehen). Bleibe in dem Moment stehen, in dem du das Gefühl hast, dass du gleich mit deiner Nasenspitze an der Wand ankommst. Öffne jetzt deine Augen und sieh nach, wie weit oder nah du von deinem Ziel entfernt bist. Wiederhole diese Übung einige Male, bis du ein Gefühl dafür entwickelst, wie weit du gehen kannst.
Reflexion: Auf welche Sinne hast du dich verlassen, hast du die Wand vielleicht sogar gespürt, hast du sie gerochen, vielleicht hast du auch wahrgenommen, dass sich der Schall im Raum verändert hat, je näher du der Mauer gekommen bist? (Um dieses Phänomen deutlicher zu machen: Musik!)
Der Sinn dahinter: Erkenne, wozu dein Körper und dein Geist imstande sind, was dir alles behilflich ist, deinen Alltag zu meistern und darauf zu achten, was im ersten Moment nicht offensichtlich ist.
Durch den Besuch eines gut aufgebauten Workshops mit qualifizierten Trainern kann jedoch die Abkürzung genommen werden, von der unbewussten Stufe der Inkompetenz direkt zur Stufe der unbewussten Kompetenz. Dies erklärt den Preis eines guten Trainers, da dem Teilnehmer weit mehr Zeit eingespart wird, als er benötigen würde, um diese Kompetenzstufe in Eigenverantwortlichkeit zu erreichen. Es steht dir frei, den kürzeren Weg zu nehmen und dort zu lernen, wo Kommunikation stattfindet: im echten Leben. Deshalb sind auch die Übungen, die du hier finden wirst, möglichst auf die Anwendung im Alltag ausgelegt.