Auch wenn Sie kein Wort sagen, so können andere Menschen immer noch erkennen was für eine Person Sie sind und was Sie vielleicht denken oder fühlen.
4 Körpersprache Geheimnisse
“Ich lasse meinen Mund nichts sagen, was mein Körper nicht aushalten kann.“
Louis Armstrong
Seit den 1970er Jahren hat das Lernen von Kommunikation immer mehr mit einem besseren Verständnis der Körpersprache Geheimnisse und ihrer Deutung zu tun.
Julius Fast hat ein Buch geschrieben mit dem Namen „Körpersprache“ und zwar im Jahre 1970. Er sprach voller Selbstbewusstsein über eine neue Wissenschaft und nannte sie Kinesics. Dies öffnete die Tür für weitere Studien und Bücher zu diesem Thema.
Heute ist der Begriff Körpersprache allseits bekannt und wird als ein wichtiger Teil der Kommunikation anerkannt.
In der Tat ist es so, dass Experten im Feld der Kommunikation behaupten, dass es eine Regel gibt welche besagt, dass nur 7% der Bedeutung von dem was eine Person vermittelt über Worte gesendet wird.
Interessanterweise entfallen 38% davon auf den Ton Ihrer Stimme. 55% der Bedeutung kommt von der Körpersprache, des Sprechers. Diese Regel kommt aus einer Studie, die in den späten 1960er Jahren veröffentlicht wurde.
Manche mögen nun denken, dass diese Prozentzahlen aus der Studie vielleicht ein wenig anders sind. Nichtsdestotrotz die Grundnachricht ist die gleiche. Wenn Sie die Grundlagen der Körpersprache nicht kennen, fehlt Ihnen ein wertvolles Werkzeug, um zu lernen wie man besser kommuniziert. Wir sprechen von Körpersprache auf einem subliminalen Level, ohne wirklich zu realisieren, was wir durch unsere Körpersprache kommunizieren.
1. Gesicht
Der ausdrucksfähigste Teil des Körpers, ist Ihr Gesicht. Wenn Sie einen Raum betreten und sich nervös fühlen, wird der Ausdruck auf Ihrem Gesicht Sie distanziert oder unfreundlich wirken lassen.
Lächelnd einen Raum zu betreten fegt allen Zweifel hinfort, den Menschen bezüglich Ihrer Ansprechbarkeit haben mögen. Zu Lächeln sorgt dafür, dass wir warm und offen wirken, sowie Selbstbewusstsein ausstrahlen.
2. Augen
Man sagt, die Augen sind das Fenster zu Seele. Sie geben Menschen sicherlich einen Anhaltspunkt dafür, wie Sie sich fühlen.
Ein direkter Blick auf jemanden kann Interesse signalisieren – jemanden anzustarren hingegen kann auf der anderen Seite intensive Abneigung signalisieren. Nur wenig oder kurzer Augenkontakt kann bedeuten, dass Sie sehr schüchtern sind.
3. Hände
Haben Sie jemals auf die Handbewegungen der Person geachtet, die gerade spricht? Offene Handbewegungen lassen eine Person offener und ehrlicher wirken. Wenn Sie jedoch die Hände zusammen bringen, kann dies eine Argument betonen, welches Sie gerade vorbringen.
Die Hände zu wringen oder übermäßig zu bewegen, lässt Sie nervös und unsicher wirken. Es kann sogar jemanden unehrlich aussehen lassen – versucht er etwas zu verheimlichen, kann sich der Zuhörer an dieser Stelle denken.
4. Körperhaltung
Wenn Sie sich nach vorne lehnen, zeigen Sie Interesse an der anderen Person. Wenn wir uns bedrückt fühlen und ohne Selbstbewusstsein, dann lassen wir die Schultern hängen und unser Blick ist nach unten gerichtet.
Männer und Frauen benutzen leicht unterschiedliche Körpersprache. Zum Beispiel tendieren Frauen dazu nahe beieinander zu stehen, den Augenkontakt zu halten mit der Person, mit der sie sprachen und viele Gesten zu machen.
Männer hingegen geben sich nur wenig Mühe den Augenkontakt zu halten und verlassen sich nicht auf Gesten um zu kommunizieren. Männer und Frauen können lernen besser zu kommunizieren, in dem sie die Körpersprache des anderen Geschlechts wahrnehmen und erkennen.
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Perfekt präsentieren: Up- und Downtime als essentieller Bestandteil eines erfolgreichen Vortrags.
Perfekt präsentieren: Sprichst du vor Menschen, ist die wichtigste Voraussetzung für eine gute Präsentation, dass du möglichst viele Zuhörer abholst. Das bedeutet, dass ihre Aufmerksamkeit auf dich gelenkt wird, auch wenn ihr Fokus und ihre Gedanken anfänglich auf anderen Themen liegen.
Ein Artikel von Benedikt Ahlfeld
Ob jemand aufmerksam ist oder abgelenkt, erkennst du sehr schnell an der Physiologie. Hier ist natürlich wichtig, dass du deine Hörer im gesamten Verlauf beobachtest und nicht nur ausschnittweise. Ein geübter Sprecher hat den eigenen Fokus größtenteils auf das Publikum gerichtet und ist weniger mit sich selbst beschäftigt. Das kommt natürlich mit der Übung und wird dir erleichtert, wenn du gute Workshops besuchst, die speziell diese Fähigkeiten trainieren. Eine der Empfehlungen aus solchen Seminaren ist die Arbeit mit Blicksprüngen. Je mehr Menschen du während deines Vortrages in die Augen siehst, desto mehr werden dir aktiv zuhören. Denn jedes Mal, wenn sich zwei Blicke treffen, wird der Fokus geschärft und der Zuhörer zum aktiven Mitdenken aufgefordert. Dies bestätigt sich meist durch ein unbewusstes Nicken, das der andere dann relativ häufiger ausübt als sonst.
Spezial-Trick: Hebe beide Augenbrauen, wenn du von deinem Gegenüber eine Reaktion wünscht. Auf diese Mimik reagieren nahezu alle Menschen gleich: Sie fühlen sich direkt angesprochen und haben nun ihren Fokus auf dich gerichtet.
Vor kleineren Gruppen empfiehlt es sich, jedem für ein paar Sekunden in die Augen zu schauen und dann zum Nächsten zu schweifen. Du kannst auch zwischen den Reihen oder vom linken ans rechte Ende springen, denn wenn du für längere Zeit immer wieder monoton von links nach rechts blickst, wirkt dies mit der Zeit mechanisch, stereotyp. Besser ist es, jene abzuholen und mit deinem Blick einzufangen, die gerade dabei sind, etwas abzudriften. Das setzt voraus, dass du deine Wahrnehmung erweiterst und den Unterschied zwischen Uptime und Downtime kennst, zwei Grundbegriffe im NLP die aus dem Bereich Public Speaking, also Sprechen und Präsentieren vor Menschengruppen, kommen..
In Uptime ist die Aufmerksamkeit nach außen gerichtet, auf das Geschehen rund um uns und die Umwelt, in diesem Fall auf den Vortragenden. Es gibt keinen (durchgängigen) inneren Dialog, bildliche Vorstellungen oder emotionale Anspannung. Das gesamte sensorische Gewahrsein ist auf die äußere Umgebung im Hier und Jetzt konzentriert. Die Zustände der Meditation, des Gebets und der Selbsthypnose ähneln denen der Uptime, insofern für sie alle Folgendes charakteristisch ist:
- der Gebrauch der peripheren Sehfähigkeit (im Gegensatz zur zentralen bzw. mittigen)
- Fokussieren auf äußere Geräusche (und das Fehlen eines inneren Dialogs)
- eine entspannte Physiologie (keine übermäßige emotionale oder körperliche Anspannung)
Downtime beschreibt den Zustand des nach innen gerichteten Fokus, wenn wir inneren Dialog führen oder vor uns hin träumen. Träumen, ein Zustand veränderten Bewusstseins oder ein „anders als bewusster Zustand“, kann ebenfalls als Intensivierung der Denk- und Lernprozesse und zur Revision und Integration neuer Informationen genutzt werden. Du kannst dir mit Hilfe deiner Träume deine Erlebnisse an einem bestimmten Tag vergegenwärtigen, verbunden mit der Absicht, die am betreffenden Tag positiven Aspekte zu erforschen, und/oder, dir darüber klarzuwerden, was du in Zukunft anders machen willst und wie. Träumen kann helfen Antworten auf Fragen zu finden, denn das Unbewusste denkt nicht wie dein Bewusstes, sondern es verarbeitet, indem es Beziehungen und Muster beeinflusst. Das Unbewusste arbeitet meist metaphorisch, besonders in echten Träumen, und lernt deshalb auch besser durch Metaphern und Anekdoten.
Meistens wechseln sich diese Phasen der Up- und Downtime kontinuierlich ab, was sich ebenfalls die Gesprächshypnose zu Nutze macht. Natürlich können wir unsere Aufmerksamkeitsstärke selbst steuern: bei einem spannenden Film sind wir stärker aufmerksam als bei einer langweiligen Radiosendung. Es ist normal und wichtig, dass kurze Downtime Phasen beim Publikum auftreten, da hier über den Inhalt reflektiert wird. Dauern diese jedoch länger an und schweifen die Gedanken der Zuhörer ab, hat dies für den aktuellen Vortrag nicht ganz so gute Folgen, da die Wirkung abgeschwächt wird und der Eindruck beim Plenum entsteht, der Inhalt der Präsentation sei langweilig. Dazu kommt noch, dass wichtige Information, die wir geben, während das Publikum in Downtime ist, wenig bis gar nicht verarbeitet wird und damit schlichtweg die Botschaft nicht ankommt! Setz wichtige Informationen also in Uptime und wiederhole sie bestenfalls mehrmals, um möglichst alle Zuhörer zu erreichen. In diesem Zustand lernen Menschen besser und schneller, weshalb Uptime auch als wichtige Voraussetzung für ressourcenreiche Zustände gilt.
Diese gesteigerte Fremd- und Selbstwahrnehmung erfordert vom Sprecher eine beständig hohe Uptime, die Sportler auch unter dem Begriff der Vigilanz kennen: eine hohe Konzentration und Sinnesschärfe über lange Zeiträume hinweg, so wie es beispielsweise beim Tischtennis essentiell ist.
Bei größeren Gruppen wird es natürlich immer schwieriger, mit allen Anwesenden direkten Blickkontakt zu halten – dies wird aber meist gar nicht von den Teilnehmern erwünscht. Deshalb bedienst du dich einer Technik für Blicksprünge, wie sie im NLP Trainer-Training von Dr. Richard Bandler gelehrt wird. Bei Gruppengrößen ab dreißig bis vierzig Personen unterteilst du die Gruppe in mehrere Zonen: Vier Zonen an jedem Eck und eine in der Mitte. Du springst nun diagonal zwischen den Zonen, um möglichst oft jede Zone zu passieren und dazwischen verweilst du für einige Sekunden in jeder Zone und schweifst mit deinem Blick umher, um in der Zone möglichst viele Menschen abzuholen; ein Gießkannenprinzip also, das ausgezeichnet funktioniert.
Übung: Augenkontakt
Was du dazu brauchst: Genügend Sessel und Menschen, um ein Publikum zu haben (zumindest ein kleines).
Der Sinn dahinter: Fühlen sich alle angesprochen, – wird dein Vortrag phänomenal! Du bekommst ein Gefühl dafür, dein Publikum zu begeistern.
Was zu tun ist: Eine Übung, wie sie Keith Johnstone, der Gründer des Impro-Theaters, in seinen Kursen lehrt, ist sehr hilfreich für die Wahrnehmung des Up- und Downtime Zustandes der Zuhörer. Bitte drei bis fünf Freunde oder Kollegen, sich in einem Halbkreis vor dich zu setzen und erzähle eine Geschichte. Der Inhalt ist jetzt noch nicht wichtig, denn du achtest erst einmal auf die Aufmerksamkeit der Zuhörer. Diese signalisieren dir durch Blickkontakt, dass sie dir folgen. Um dies zu tun, strecken sie den Arm nach oben, sobald sich eure Blicke treffen. Springst du zum Nächsten, dessen Arm nun nach oben schnellt, beginnt bei allen anderen der Arm langsam nach unten zu sinken – bis du wieder Augenkontakt herstellst. Solltest du auf einen Zuhörer vergessen, dessen Hand ganz unten ankommt, wird dieser das mit einem lauten „Beep Beep Beep“ signalisieren, damit du ihn wieder ansiehst. Du wirst bemerken, dass es viel Konzentration erfordert, über nur wenige Minuten hinweg konstant Augenkontakt mit nur vier Zuhörern zu halten, ohne einen Warnton zu hören und zeitgleich nicht im Inhalt zu stocken. Diese Übung kannst du weiter ausbauen, indem du mehr Zuhörer hast, einen Vortrag mit echtem Inhalt präsentierst und sich die Arme der Zuhörer schneller nach unten bewegen.
Reflexion: Ist es dir gelungen, alle Personen anzusprechen? Wie hast du dich bei dieser Übung gefühlt? Wie war das Feedback, das du von deinem Publikum erhalten hast?
Körpersprache & NLP (eBook)
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Lach doch mal!
Dein Lächeln ist dein größtes Kapital, das wissen unsere Kinder schon, ohne dass wir es ihnen je gesagt haben. Warum also nicht einfach öfters lächeln? [Read more…]