Marcel Knopf beschreibt in diesem Artikel drei besonders wichtige Einflussfaktoren zu Lernen Tipps: Die Nutzung unserer Fantasie, die richtige Planung und Durchführung unseres Lernprozesses sowie die Bedeutung von starken Glaubenssätzen beim Lernen
Mitternacht! Draußen ist es dunkel, die meisten Menschen schlafen bereits. Doch die Welt scheint gegen Dich zu sein. Du sitzt an deinem völlig mit Unterlagen überfüllten Schreibtisch in der Ecke deines Zimmers. Von unten hörst du das Wummern der Boxen – das ist dann wohl die Party deines Nachbarn, auf die Du vorhin eingeladen wurdest. Geht aber nicht. Morgen ist nämlich Prüfung. Und da die Zeitplanung auch diesmal nicht ganz so gut gelaufen ist, erwartet Dich eine weitere schlaflose Nacht mit viel Kaffee und wenig Erholung. ‚That’s life’ kannst du jetzt sagen und einfach weitermachen – oder vielleicht doch etwas verändern?
Lernen – dieser Begriff wird wahrhaftig nicht von jedem Menschen mit positiven Gedanken und Erinnerungen verbunden. Fragt man Studenten und Schüler, so könnte man fast glauben gute Ergebnisse in Prüfungen sind reine Utopie und Wunschdenken. Viele Menschen denken dabei an Prüfungen, Stress, Angst und Druck. Vielleicht hast Du aber jetzt Lust, Deine persönliche Einstellung zum Lernen zu verändern und einmal ganz anders an die Sache heranzugehen. Zum Einstieg kannst du dazu die folgenden Tipps und Tricks verwenden.
Entdecke die rechte Seite deines Gehirns!
Wissenschaftliche Erkenntnisse haben ergeben, dass beim Lernen die linke Seite des Gehirns auf andere Art und Weise „lernt“ als die rechte Seite. Während also bei der Wahrnehmung von Sprache, Begriffen und konkreten Fakten vorwiegend die linke Gehirnhälfte arbeitet, konzentriert sich unsere rechte Gehirnhälfte auf Metaphern, Bilder und Beispiele und wird auch nur bei deren Verwendung aktiv. Optimal ist es, wenn wir beide Seiten zu gleichen Teilen ausnutzen. Konkret können wir das mit Mindmaps, fantasievollen Lerngeschichten oder Eselsbrücken und Metaphern umsetzen. Für den Einstieg eignet sich besonders die assoziative Lerngeschichte als eine anerkannte Methode, welche jeden zu merkenden Begriff in eine Geschichte involviert, anhand deren Verlauf man sich später an jeden einzelnen Bestandteil des zu lernenden Stoffes erinnern kann. Je mehr Emotion, Fantasie und Sinneswahrnehmung in diese Geschichte einfließen und je merkwürdiger der Handlungsverlauf ist, desto besser für den Lerneffekt. Am besten einfach mal ausprobieren!
Nutze deine Zeit – sinnvoll!
Nachdem Du deine Vorgehensweise beim Lernen erfolgreich verändert hast, ist der nächste logische Schritt die Anpassung deines TimeManagement. Dabei geht es nicht um die Erzeugung von möglichst viel Arbeitszeit, sondern darum Deinen Lernprozess bei sehr guten Ergebnissen weiterhin so effektiv wie möglich zu gestalten. Sinnvoll ist in jedem Fall ein möglichst genauer Lernplan. Folgende Leitfragen können Dir bei deinem Lernplan helfen:
- Zu welchen Uhrzeiten fängst Du an zu lernen?
- Wann möchtest Du Pausen einlegen?
- Welche Themenbereiche sollen an einem bestimmten Tag abgedeckt werden?
- Wann wird der Arbeitstag beendet?
- Welche Form von Ausgleich planst Du ein?
Häufig ist es so, dass der erste Lernplan noch viele Male angepasst werden muss, bevor er tatsächlich funktional auf Dein Lernpensum abgestimmt ist. Ist er jedoch erstmal fertig, wird er Dir dabei helfen jeden Tag effektiv zu arbeiten. Du kannst ihn dann über Deinem Schreibtisch aufhängen, damit Du jeden Tag genau vor Augen hast, welches Lernpensum es noch zu bewältigen gilt.
Entwickle den Glauben in Deine eigenen Fähigkeiten!
Zuletzt spielen natürlich Glaubenssätze eine sehr wichtige Rolle. Wenn Du nicht selbst von Deinem eigenen Erfolg überzeugt bist, wird es Dir nicht einfach fallen diesen Erfolg zu erreichen. Heute wissen wir, dass unser Gehirn nicht in der Lage ist zwischen Vorstellungskraft und Realität zu unterscheiden. Gerade aus diesem Grund ist unsere Vorstellungskraft die perfekte Waffe gegen Antriebslosigkeit und mangelnden Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Konkret: Wenn Du dir jeden Tag so intensiv wie möglich deinen bahnbrechenden Erfolg vorstellst, wird das einen spürbaren positiven Effekt auf deine Motivation und deine Überzeugungen haben! Glaubst du nicht? Probier es doch einfach mal 2-3 Wochen lang aus, indem du dir jeden Morgen 5 Minuten lang deinen Erfolg vorstellst. Wichtig dabei: Versuche alle deine Sinne zum Einsatz zu bringen und deine Vorstellung so lebendig wie möglich zu gestalten. Dann werden in Deinem Gehirn neue Synapsen entstehen, welche Dich schon sehr bald zu neuen Höchstleistungen anspornen werden. So wird dann doch noch etwas aus dem Kinobesuch am Abend, auch wenn demnächst schon Prüfungen anstehen. ‚That’s life’ kannst du dann sagen – aber mit einem Lächeln im Gesicht!
Auf einen Blick
- Die rechte Seite des Gehirns kann durch Emotionen, Fantasie und Metaphern stärker in den Lernprozess eingebunden werden.
- Durch einen effektiven Lernplan ist es Dir möglich wesentlich schneller und effektiver zu arbeiten.
- Der Glaube an Deinen eigenen Erfolg und deine Vorstellungskraft helfen Dir dabei zeitnah neue Fortschritte zu erzielen.