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ZHI Blog & Aktuelle News - Seite 1

Kinesiologie, NLP und Sport

Kinesiologie ( „kinesis“ = Bewegung + „logos“ = Lehre)

Mentaltraining im Spitzensport? Das ist schon lange ein fester Bestandteil der Wettkampfvorbereitung. Sobald das Wort Hypnose fällt teilen sich die Fronten und jeder glaubt eine Vorstellung davon zu besitzen, wie diese wirkt Doch mit Kinesiologie wissen die wenigsten etwas anzufangen. Obwohl Jürgen Klinsmann gerüchteweise einen Kinesiologen mit der Nationalmannschaft arbeiten ließ. Wer doch schon von Kinesiologie gehört hat, nennt Sätze wie: „Das ist doch das mit dem Arm drücken?“ oder „Das Turnen doch Kindergärtnerrinnen mit den Kindern, oder?“. Das ist soweit korrekt wie die Aussage “Das Alphabet ist doch das mit dem A“.

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Gewohnheiten ändern: die 5 Spielregeln der Veränderung

Veränderung ist sexy und leicht – vorausgesetzt Sie kennen die Spielregeln um Ihre Gewohnheiten ändern zu können.

[1] Veränderung braucht einen kraftvollen Entscheider.
[2] Veränderung liebt das Risiko.
[3] Veränderung sagt: „Weniger ist mehr!“
[4] Veränderung mag Treue und Verbindlichkeit.
[5] Veränderung braucht 21 Tage.

Neues Jahr, neue Vorsätze. Ein guter Zeitpunkt also, um sich schöne Gewohnheiten anzulachen, die ihren Erfolg im neuen Jahr manifestieren. Ein guter Zeitpunkt auch, um sich mit der Veränderung zu verbünden. Denn sie ist das Feuer, das Altes vernichtet und Neues erschafft. Lernen Sie ihre Spielregeln kennen und nutzen, arbeiten sie mit ihr zusammen und nicht gegeneinander!

[Regel 1] Veränderung braucht einen kraftvollen Entscheider.

VeränderungAn welchem Tag beginnen die meisten Menschen mit einer Diät und gesunder Ernährung? „Morgen!“ Viele Ziele werden immer wieder in die Zukunft und damit aus dem Leben geschoben. Oft wird so lange gewartet, bis die Verhaltensänderung zur Pflicht wird, weil es nicht mehr anders geht. Das ist zu lange …

Einfacher geht’s so: Fällen Sie bewusst die Entscheidung, dass Sie X erreichen möchten. Sätze wie „Ich sollte zu sehen, dass ich X anpacke“ oder „Ich werde versuchen, dass X passiert“ zählen nicht – das sind lasche Formulierungen für eine lasche Motivation. Rufen Sie ihre Entscheidung stattdessen mehrfach laut heraus, spüren Sie den Drang nach Veränderung und die Kraft des neuen Weges. Wenn Sie die Veränderung nicht direkt formulieren und ausrufen können und/oder wenn Sie nichts bei dem Gedanken fühlen, überprüfen Sie ihre Motivation. Gute Gewohnheiten sind Gewohnheiten, die uns anheizen – schon bevor sie da sind.

[Regel 2] Die Veränderung liebt das Risiko. Gewohnheiten ändern braucht Mut!

Fast alle Menschen tragen unerfüllte Träume in sich: ein nie begonnenes Hobby, eine für zu waghalsig erklärte Reise, ein Haustier, für das es noch keine rationalen Gründe gab… Weil wir die Ratio oft über unsere Emotionen stellen – wie das Wissenschaft und Gesellschaft predigen – bleiben viele Wünsche und Talente unbelebt. Mit fatalen Folgen: „In 20 Jahren wirst du die Dinge, die Du nicht getan hast, mehr bedauern, als Deine Taten“, sagte schon Mark Twain. Sein Rat: „Mach die Leinen los, verlasse den sicheren Hafen. Fang den Wind in Deinen Segeln, erforsche, träume, entdecke!“ Gehen Sie also auf Nummer unsicher! Nur wer Überraschendes wagt, lernt neue Strategien kennen – eine Geheimformel aus der Evolution. Und auch im Gehirn sind Risiko und Rausch miteinander verwoben: Wenn Sie etwas wagen, wird ihr Belohnungszentrum aktiv und signalisiert: „Hui, das ist aufregend. Das machen wir jetzt öfter!“

[Regel 3] Veränderung sagt: „Weniger ist mehr!“

Ich möchte zwei Liter täglich trinken, dreimal die Woche ins Fitnessstudio, viermal im Monat in die Sauna. Ich möchte gelassener werden, meine Freunde öfter anrufen, ach und überhaupt: ein neues Leben muss her… Es reizt – wenn man schon mal dabei ist – gleich mehrere Dinge anzupacken und umzukrempeln. Aber Vorsicht! Ist die Motivation zu Anfang auch groß wie das Silvester-Feuerwerk, verglimmt sie nach und nach – und es bleibt nicht genug Energie, alles zu erreichen. Oft wird dann gar nichts richtig umgesetzt. In Zeiten des Feuerwerks ist es also ratsam, sich nur auf eine einzige Gewohnheit zu konzentrieren und diese an der Wurzel zu packen.

[Regel 4] Veränderung mag Treue und Verbindlichkeit.

Es braucht ein gewisses „Commitment“, also ein Einverständnis, für die neue Gewohnheit, um stetig frische Kraft und Motivation zu schöpfen und den Glauben an den Erfolg zu stärken. Benjamin Franklin hat jeden Tag seine Verhaltensweisen kontrolliert und auch Sie sollten sich angewöhnen, große Ziele zumindest aufzuschreiben. Denn das hat größte Erfolgsaussichten, wie Wissenschaftler in Harvard herausfanden: Sie befragten die Uni-Absolventen des Jahrgangs 1979, ob sie ihre Ziele notiert und klar formuliert hätten. Lediglich drei Prozent der Befragten bejahten beides, die anderen hatten keine klaren Ziele oder hatten sie zumindest nicht notiert. Zehn Jahre später wurden die Personen erneut interviewt – das Ergebnis verblüffte sogar die Forscher: Die Drei-Prozent-Gruppe verfügte über ein Einkommen, das zehnmal so hoch lag, wie das der anderen Absolventen…

Es geht also darum, dass Sie ihre neue Gewohnheit notieren und klar formulieren. Sie können dafür die SMART-Methode verwenden, indem Sie sich selbst folgende Fragen beantworten und daraus eine Formulierung schreiben:

Sinnspezifisch: Wie stelle ich mir meine neue Gewohnheit bildlich vor? Was höre, spüre, schmecke, rieche ich, im Moment meines Erfolgs und wenn die gute Gewohnheit in meinen Alltag übergegangen ist?

•  Messbar: Zahlen, Daten, Fakten – Woran merke ich, dass ich gewonnen habe?

•  Attraktiv: Was reizt mich an der neuen Gewohnheit? Warum ist sie toll?

•  Realistisch: Sind meine Vorsätze groß, aber machbar? Sonst droht Frust.

•  Terminiert: Ein Ziel ist ein Traum mit Datum. Bis wann will ich die neue Gewohnheit umgesetzt haben?

Je konkreter und je attraktiver ihr Ziel ist, desto leichter ist es, auf dem Weg dorthin zu bleiben. Notieren Sie also ihre neue Gewohnheit nach der SMART-Regel und hängen Sie sie irgendwo auf, wo Sie sie täglich sehen.

Gewohnheiten ändern

[Regel 5] Veränderung braucht 21 Tage.

Gewohnheiten zu ändern, ist keine Zauberkunst. Nix Abrakadabra: Eine neue Verhaltensweise ploppt selten einfach so auf. Laut Wissenschaft dauert es 21 Tage, um eine gewohnheitsmäßige Veränderung zu etablieren, denn so lange braucht es, bis das Unterbewusstsein entsprechend „beeindruckt“ ist und die neue Gewohnheit für unseren Alltag automatisiert – wie das Autofahren (Denken Sie an ihre erste Fahrstunde zurück!), Radeln oder Zähneputzen. Auf diese Weise lassen Sie ihren Alltag in Erfolgs-Automatik ablaufen. „Aus der Pflege glücklicher Gewohnheiten entsteht auch ein glückhaftes Leben“, schreibt Norman Vincent Peale in seinem Buch „Die Kraft positiven Denkens.“

Und so halten Sie durch:

• Wählen Sie sich eine neue attraktive Gewohnheit, zum Beispiel: „Ich werde ab sofort drei Wochen lang täglich zwei Liter Wasser trinken, damit ich gesund bleibe und voller Energie.“

• Streifen Sie sich ein Armband über das linke oder rechte Handgelenk.

• Wenn Sie ihre neue Gewohnheit vernachlässigt haben, wechseln Sie das Handgelenk und beginnen die 21 Tage von vorne.

• Ziel ist es, das Armband volle 21 Tage an einem Handgelenk zu tragen.

• Es kann durchaus vorkommen, dass Sie einige Monate brauchen, um ihr Ziel zu erreichen. Vielleicht schaffen Sie beim ersten Mal nur zwei Tage, dann sind es fünf und schließlich 21. Versuchen Sie es! Die einfachsten Methoden sind oft die besten.

Die Idee stammt übrigens von der Organisation „A complaintfree world“, die auf diese Weise versuchen, Menschen zu einem Leben ohne Beschwerden zu inspirieren. Tolle Idee, oder? Was übrigens auch gut hilft, um durchzuhalten: Verbündete suchen! Das sind Leute, denen man einfach vom Ziel erzählt, um die Anteilnahme zu erhöhen oder Menschen, die das selbe oder ein ähnliches Ziel verfolgen. Ist das Ziel erreicht und die neue Gewohnheit da, kann gemeinsam gefeiert werden! Auf das Durchhaltevermögen, das Feuer und einen veränderten Lifestyle!

Magische Orte: Wie sie uns anziehen und verändern

Bild: Malina Opitz

Wir pilgern ohne Unterlass, mal getrieben von Sehnsucht, mal beflügelt von Sinnhaftigkeit. Denn der Mensch ist homo viator – ein Wegegeher, ein ewig Reisender. Von A nach B, von hier nach dort, von gestern nach morgen und übermorgen. Von Frühling bis Herbst, vom ersten Kuss zur ersten Liebe, von der Geburt bis in den Tod. Was lenkt uns? Was treibt uns an? Vielleicht ist es die Hoffnung, dass hinter der nächsten Kirche, hinter der nächsten Kuppe oder hinter dem nächsten Horizont etwas noch Größeres wartet, als wir es kennen, etwas das uns erfüllt, das Sinn stiftet. 300.000.000 Menschen buchen jedes Jahr eine Reise aus religiösen Motiven, das entspricht der Einwohnerzahl der USA. Für die Gläubigen geht es ins indische Allahabad, entlang des Jakobweges oder zum Berg Kailash oder, oder, oder… Es existieren so viele magische Orte, wie es Wünsche entlang der Wege dorthin gibt. Die Einen suchen das Göttliche auf Erden, die Nächsten hoffen auf Glück, die Anderen auf Genesung, Nähe, Liebe.

Auf was hoffen Sie? Welcher magische Ort könnte zu Ihnen passen?

Auf Wunder: Altötting
Altötting in Oberbayern gehört zu den sechs wichtigsten Marienwallfahrsorten Europas und ist der meistbesuchte Pilgerort Deutschlands. Eine Million Menschen kommen jedes Jahr, jeder Zehnte zu Fuß. Auch die Päpste Pius VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI., der in der Nähe geboren ist, waren da. Ziel der Gläubigen ist der Besuch der „Schwarzen Madonna“ in der Gnadenkapelle. Der Legende nach hat sich dort 1489 folgendes Wunder ereignet: Ein Dreijähriger war in den Fluss gefallen, von der Strömung mitgetragen und tot aufgefunden. Die Mutter brachte den leblosen Körper des Kindes in die Kapelle, legte ihn auf den Altar und begann mit anderen Gläubigen zu beten. Nach kurzer Zeit kehrte der Junge ins Leben zurück. 

Auf Kraft: Jakobsweg
Hatten sich im Jahr 1970 gerade mal 68 Personen für den Jakobsweg angemeldet, waren es 2007 bereits 114.026 offizielle Pilger. Inzwischen liegen die Deutschen hinter den Spaniern auf dem zweiten Platz, nicht zu letzt wegen des Bestsellers “Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling. Der Jakobsweg, der seit 1993 zum UNESCO-Welterbe gehört, bezeichnet heute in erster Linie den Camino Francés, die hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse, die von den Pyrenäen über die Königsstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und León zum angeblichen Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela führt. Die Kathedrale der Stadt (oben im Bild) ist Ziel der meisten Pilger. Einige reisen noch bis Fisterra weiter. Aufnahme in der dortigen Pilgerherberge erhalten nur diejenigen, die zu Fuß, zu Pferd oder mit dem Fahrrad die Strecke von Santiago nach Fisterra zurückgelegt haben – der Bus zählt nicht. Was sich Pilger auf ihrer Wanderung erhoffen? Einige Klarheit, einige Reinigung, einige Spiritualität. „Dieser Weg ist hart und wundervoll. Er ist eine Herausforderung und eine Einladung. Er macht dich kaputt und leer. Und er baut dich wieder auf. Er nimmt dir alle Kraft und gibt sie dir dreifach zurück“, schreibt Kerkeling.

Auf Erleuchtung: Kailash
Es ist die höchste Pilgerstrecke weltweit, 6714 Meter über dem Meer, 53 Kilometer lang. Die Umrundung des magischen Berges Kailash ist für tibetische Buddhisten, Hinduisten, Jainisten und Bön die wichtigste Pilgerreise. Nach der 13. Umrundung bekommt der Pilger Zutritt zur inneren Kora. Wenn ein Buddhist es schafft den Kailash, der als Zentrum eines von der Natur geschaffenen Mandalas gilt, 108-mal zu umkreisen, blüht ihm unmittelbare Erleuchtung. Für die Hinduisten ist er der König der Berge, der Mittelpunkt des Universums und Sitz des Gottes Shiva. Er sei nicht aus Stein, sondern im Osten aus Kristall, im Süden aus Saphir, im Westen aus Rubin und im Norden aus Gold. Wer im Jainismus den Berg umkreist hat, gewinnt innere Erleuchtung. Besonders verdienstvoll ist es, wenn der Gläubige die Strecke durch ständiges Aufstehen und Niederwerfen mit dem eigenen Körper ausmisst. Die Anhänger der Bön-Religion halten den Kailash für den Mittelpunkt des heiligen Landes Zhang Zhung; über ihn stieg der Religionsstifter auf die Erde herab.

Auf Gottvertrauen: Klagemauer
48 Meter lang, 18 Meter hoch – Die Klagemauer, oft nur westliche Mauer oder Kotel genannt, ist eine der wichtigsten Bet-Stätten für Juden und ein Symbol für den bestehenden Bund zu Gott. Oft werden Gebetszettel in die Ritzen und Spalten der magischen Mauer gesteckt, zur Bekräftigung der Wünsche und des Glaubens. Die Rabbiner sammeln die Notizen regelmäßig ein und begraben sie ordnungsgemäß, um Platz für neue zu schaffen.

Auf Unsterblichkeit: Kumbh Mela
Kumbh Mela ist die größte Wallfahrt der Welt, sogar vom Mond aus könne man das Treiben beobachten. Im Jahr 2007 kamen 33 Millionen Menschen, 2001 sollen es gar 90 Millionen gewesen sein. Das „Fest des Kruges“ rotiert in den vier Städten Haridwar, Allahabad, Ujjain und Nashik, das nächste findet im Jahr 2013 in Allahabad statt. Die Kumbh Mela, die im 7. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt wurde, dient dazu, im Ganges ein Bad der Unsterblichkeit zu nehmen und sich von allen Sünden zu befreien. Ganz ungefährlich ist das allerdings nicht: 72.000 Kolibakterien pro 100 Milliliter wurden im Ganges bei Varanasi gemessen – In Indien liegt der zulässige Höchstwert bei 500 Bakterien pro 100 Milliliter. 

Auf Gesundheit: Lourdes
Lourdes in Südwestfrankreich nahe der spanischen Grenze ist der beliebteste christliche Pilgerort weltweit. Die Zahlen sprechen für sich: 5 Millionen Pilger, 10 Millionen Liter Heilwasser und 750 Tonnen Kerzen pro Jahr. Ein Bad in der magischen Quelle von Lourdes soll Krankheiten, Verletzungen und Altersbeschwerden verschwinden lassen. 67 von 7000 angeblichen Heilungen sind von der Kirche inzwischen offiziell als Wunder anerkannt, darunter Krankheitsfälle von Multipler Sklerose, Tuberkulose und Knochenkrebs.

 

 

5 Fakten, die Sie über die Vergangenheit wissen müssen, um in Zukunft glücklich zu sein.

Vergangenheit & Zukunft1. Wir sind Nostalgiker. Wie oft denken Sie an Dinge, die bereits in der Vergangenheit liegen? Täglich 10 Minuten, eine Stunde oder eher 10 Stunden? Wie häufig sagen Sie sich: „Ach, hätte ich doch…!“, „Ach, wäre doch gestern…!“ Doch das Leben ist kein Spiel von Konjunktiven. Es ist ein Spiel der Gegenwart – Also spielen Sie mit! Leicht gesagt, schwer getan? Unsere europäischen Wurzeln scheinen uns tatsächlich einen Strich durch die Rechnung zu machen: Europäer sind Nostalgiker, gelenkt vom Gewesenen, verliebt in die Vergangenheit. Wir sind „memory-driven“ sagen die Autoren Mikael Krogerus und Roman Tschäppeler in ihrem Buch 50 Erfolgsmodelle – Kleines Handbuch für strategische Entscheidungen. Demnach widmen Europäer knapp die Hälfte ihres Denkens der Vergangenheit und ihren Erinnerungen. Amerikaner seien dagegen „dream-driven“, zwei Drittel ihrer Gedanken kreisten um die Zukunft. Asiaten tendierten wiederum zum Jetzt-Denken.

2. Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit. „[Es kommt darauf an,] sich sicher und gelassen mit dem angemessenen Humor und der angemessenen Melancholie in der zeitlich und räumlich ausgebreiteten inneren Landschaft zu bewegen, die wir sind.“ So drückte es einst der Schweizer Philosoph Peter Bieri in einem seiner Bücher aus. Ist die Vergangenheit, sind Erinnerungen ein unveränderliches Fixum? Nehmen wir einmal an, die Vergangenheit sei erinnerte Gegenwart. Wenn ich also an meinen ersten Kuss zurückdenke, so habe ich ein Bild dazu im Kopf, ich habe es vor dem geistigen Auge. Ich glaube, den Kuss sogar hören zu können… Wenn dieses Bild jetzt im Moment da ist, kann ich es dann auch verändern? Ja! Und das wird sogar therapeutisch und bei Coachings genutzt. Im NLP (Neurolinguistisches Programmieren) und auch in Bereichen der Traumaforschung wird mit Bildern aus der Vergangenheit gearbeitet. Dort entwickelte die amerikanische Psychologin Francine Shapiro die EMDR-Methode für posttraumatische Belastungsstörungen. Dabei werden traumatische Bilder aus der Vergangenheit wachgerufen, während der Klient den Fingerbewegungen eines Therapeuten folgt. Es wird vermutet, dass die ungewohnte Augenbewegung im Gehirn zu einer Muster-Unterbrechung führt und Erinnerungen dadurch neu bewertet werden. Zahlreiche Studien weisen die teils frappierend schnelle Wirkung nach. Spannend? Wer mehr dazu wissen will: Die WDR-Sendung „Quarks & Co.“ und die Zeitschrift „Psychologie heute“ haben berichtet. Übrigens gibt es angeblich auch ein Medikament, dass die Kopplung zwischen Erinnerungen und dem jeweiligem schlechten Gefühl aufzulösen vermag: Der Beta-Blocker Propranolol; er wirkt auf das Angstzentrum im Hirn. Hmm… Warum Medizin, wenn es auch ohne geht?

3. Wir besitzen nicht nur ein Gedächtnis. Was ist Ihre früheste Kindheits-Erinnerung? Der Kinderwagen? Das Rollerfahren? Die Einschulung? Und warum kann sich eigentlich niemand an die eigene Geburt erinnern? Die Antwort ist einfach: Unser Gedächtnis ist nicht angeboren, es entwickelt sich in den ersten Lebensjahren. Wir lernen zunächst Handlungen nachzuahmen, uns selbst im Spiegel zu erkennen und etwas später können wir uns schon an ganze Erlebnisse erinnern. Das Gedächtnis ist auch keine „Schublade“, wie früher vermutet. Es gleicht eher einem Kleiderschrank mit mehreren Schubladen. Da gibt es unter anderem das Kurzzeitgedächtnis (es speichert das Gesicht der Bäckersfrau), das prozeturale Gedächtnis (Radfahren!), das perzeptuelle Gedächtnis (Hund ist nicht Katze), das Faktenwissen (Peking ist die Hauptstadt Chinas) und das autobiografische Gedächtnis, welches sich vor allem emotional bedeutende Ereignisse einprägt, wie den ersten Kuss.

Vergangenheit

4. Erinnerungen sind das Paradies, aus dem uns keiner vertreiben kann. Erinnerungen formen unsere Persönlichkeit und beeinflussen unser Handeln. Doch woran liegt es, dass sich manche Menschen nur an das Schlechte zu erinnern scheinen, während Andere Unschönes sofort wieder vergessen? Erinnerungen sind stets subjektiv und leicht zu manipulieren. (Dies ist auch ein Grund dafür, weshalb die Justiz heute Zeugenaussagen immer weniger Glauben schenkt.) Es liegt also an einem Selbst, ob die Vergangenheit zum Paradies oder zum Knast schlechter Gefühle wird. Achten Sie bewusst einmal darauf, welche schlechten Dinge „an Ihnen kleben bleiben“. Welche negativen Erlebnisse kramen Sie aus der Geschichtskiste immer wieder hervor? Starten Sie, sich auf schöne Erinnerungen zu konzentrieren und diese immer wieder vor dem geistigen Auge zu sehen. Was war ihr größter Erfolg, ihr schönster Urlaub, was haben Sie heute Schönes erlebt? Machen Sie das Perfekt perfekt – Die Zukunft wird es Ihnen danken.

5. Jede Zukunft baut auf einer Vergangenheit auf. Was unterscheidet die Sätze „Ich habe ein Problem“ und „Ich hatte ein Problem“ – richtig! Offensichtlich wurde das Problem im zweiten Satz gelöst. Grammatikalisch hat sich lediglich die Zeitform geändert. Fragen Sie doch ab sofort: „Wie wäre es, wenn ich das Problem bereits gelöst hätte?“ oder in einem anderen Beispiel: „Wie würde es sich anfühlen, wenn ich heute den Erfolg von damals hätte?“ Formulierungen zu verändern, klingt lapidar, doch Sprache hat mehr Macht, als Sie glauben.

Die Art, wie wir über unsere Vergangenheit denken und reden, verändert unsere Zukunft. Dazu bald mehr.