Coaching im Moderausch. Gab es Coaching nicht ohnehin schon immer? Axel Wehner über die Skepsis vor Neuem und die Chancen für das System mit den meisten Wahlmöglichkeiten.
Ein Artikel von Axel Wehner
Seit es Coaching gibt, seit die Begrifflichkeit in Deutschland einen festen Platz eingenommen hat, wird sie begleitet von Diskussionen um Ihren Nutzen, Ihre Berechtigung und von der Frage nach dem alten Wein in neuen Schläuchen.
Gleich vorab, als es den Begriff noch nicht in Deutschland gab, wurde trotzdem gecoacht, denn wie so vieles anderes, ist Coaching etwas, was tagtäglich sowieso stattfindet, bewusst oder unbewusst, gewollt oder ungewollt und das ist auch gut so, in den meisten Fällen. Für die Ausnahmen hilft Wissen. Im Anbeginn der Diskussion um die Neuartigkeit des Coachings, ist es für mich sehr gut nachvollziehbar, dass es zwei grundsätzliche Verhaltensmuster der Reaktion auf dieses vermeintlich Neue gibt. Diese Art und Weise der Reaktionen sind gerade in wissenschaftlich arbeitenden Kreisen immer wieder zu finden. Wobei ich mich manchmal frage, um wie viel weiter wir heute bereits wären, ohne dass jede neue Idee, neues Verfahren und/ oder neue Technik mit derselben (verständlichen) Skepsis beurteilt werden würde.
Einerseits die Ablehnung: Ach, das machen wir doch schon seit Jahren mit Erfolg und nennen es anders, von der „kann doch alles nicht sein“-Fraktion. Andererseits die Freude über eine Weiterentwicklung oder etwas Neues, von der „gib her, endlich was Neues“-Fraktion. Beide Fraktionen haben durchaus ihre Berechtigung! Sie haben beide ihren ganz eigenen Nutzen und Vorteil! Beide handeln und denken im Einvernehmen mit sich selbst und dem an was sie glauben, doch beide Meinungen spiegeln die Tragweite und die Unterschiedlichkeit zwischen Beratung und Coaching meiner Meinung nach nicht einmal im Ansatz wieder.
Coaching – Nur Beratung in neuem Gewand?
So passiert es mir recht häufig, dass wir Auskunft geben sollen auf die Frage:
„Warum soll ich eine Ausbildung zum Coach bei euch machen, ich arbeite doch schon seit Jahren als Berater und verdiene damit sogar mein Geld, welches ich dann an euch bezahlen müsste.“ Tief in dieser Frage steckt eine weitere: Ist Coaching eine Beratung in neuem Gewand, alter Wein in neuen Schläuchen, nennt sich der altbewährte Mantel nun Trenchcoat? Ist Coaching Mode, weil es jetzt gerade einen Coaching-Boom gibt, oder gibt es den Boom, weil Coaching etwas ist, worauf Menschen lange warten mussten und vor allem, weil es in unserer Gesellschaft gebraucht wird?
Ziemlich viele Fragen, deren Beantwortung ebenso einfach wie schwierig sein kann. So erteilt ein Unternehmensberater meist zielführende Ratschläge und Tipps. Das ist von dem Klienten auch gewollt, denn er möchte in einer bestimmten Situation seines Unternehmens, die Meinung einer externen Referenz einholen. Daher benötigt der Unternehmensberater ein weit gefächertes Wissen über die Einzelheiten dieses Betriebes und der Branche etc. Ein qualifizierter Coach würde diese Aufgabe wohl eher nicht übernehmen und auch nicht leisten, da ihm dieses Fachwissen in den meisten Fällen fehlt. Trotzdem würde er mit einem vollkommen anderen Ansatz im gleichen Unternehmen etwas bewirken können, denn: Wer kennt den Betrieb und die Branche besser als der Unternehmer selbst?
Chancen für das NLP-Coaching
Mit diesem Ansatz, in einem lösungsorientiertem Coaching, würde ein NLP Management Coach Ressourcen aufdecken können, die im Unternehmer und im Unternehmen liegen. Durch gezieltes Fragen kann dem Unternehmer ermöglich werden, seine eigene Lösungen zu erkennen, neu zu bewerten und weiter zu entwickeln.
Und genau darin verdeutlicht sich der Unterschied, die Frage Beratung vs. Coaching ist also die Frage nach der Art und Weise des Vorgehens – Ratschlag zu Fragen oder der Unterschied in der Referenz – außen oder innen.
Hierin verdeutlicht sich dann letztlich auch die Antwort auf die Frage des Beraters, der Coach werden sollte, WENN er mit Rat und Tat zur Seite stehen will, allerdings auch mit gezielten Fragen an die eigenen Reserven, Ressourcen und Möglichkeiten des Klienten möchte, braucht er eine Ausbildung zum Coach. Damit kann jedoch auch die noch eine Ebene tiefer ansetzende Frage beantwortet werden, nämlich die nach den wirklichen Unterschieden zwischen Berater und Coach.
Die Übernahme der Verantwortung durch den Berater für das Wohl und Wehe des Klienten und die Schaffung des Zugangs zu den eigenen Fähigkeiten und Ressourcen des Klienten durch den Coach. Genau hier ist der Knackpunkt: Welches Glaubenssystem bestimmt die Sitzung, das eigene oder das des Klienten. Viel Raum zum Nachdenken, welches System jeder für sich bevorzugt und auf welches er zurück greifen möchte.
Da NLP’ler unsere eigenen Grundannahmen haben und gern dem Klienten seine vorhandenen und nicht zugänglichen Wahlmöglichkeiten zeigen, kann ich für mich diese Frage ganz gut beantworten, möchte dem Leser allerdings auch seine eigene Wahl lassen, denn unser Respekt gehört beiden Systemen, so unterschiedlich sie auch sind und letztlich hat wohl beides am richtigen Platz auch durchaus seine ganz eigene Berechtigung.
Das System mit den meisten Wahlmöglichkeiten wird das System dominieren, so lautet eine der Grundannahmen des NLP.
Auf einen Blick
- Coaching und Beratung sind nicht ident
- NLP-Coaching deckt die Ressourcen innerhalb des Unternehmens auf
- NLP deckt die Ressourcen und somit auch die Wahlmöglichkeiten auf
- Beratung vs. Coaching – beide Systeme so unterschiedlich sie auch sind haben ihre Berechtigung
Details zu den Terminen und weitere Infos auf: www.nlp-egotuning.de
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